Der hydraulische Abgleich

Der hydraulische Abgleich: Ein alter Heizkörper muss ggf. umgerüstet werden, um ihn durchzuführen


Viele Hauseigentümer investieren in moderne Heiztechnik – etwa Wärmepumpen, Brennwertkessel oder smarte Thermostate. Doch eine entscheidende Maßnahme wird oft vergessen: der hydraulische Abgleich. Dabei handelt es sich nicht um eine komplizierte Technik, sondern um eine essenzielle Grundeinstellung Ihrer Heizungsanlage. Sie entscheidet darüber, wie gleichmäßig, effizient und energiesparend Ihre Räume beheizt werden.

So wird Ihre Heizung effizient und zukunftssicher


Warum jedes Heizsystem präzise eingestellt werden sollte – und was eine Heizlastberechnung damit zu tun hat


In einem Heizsystem wird warmes Wasser durch Rohre und Heizkörper geleitet, um die Räume zu erwärmen. Dabei bevorzugt das Wasser – wie in der Natur – den Weg des geringsten Widerstands. Das führt dazu, dass nahe am Heizgerät liegende Heizkörper oft viel zu viel Wasser abbekommen, während weit entfernte Räume unterversorgt bleiben. Die Folge: ungleichmäßige Wärmeverteilung, überheizte Zimmer, zu hohe Heizkosten – und oft die Klage: „Oben wird es nicht richtig warm!“

Der hydraulische Abgleich stellt sicher, dass jeder Heizkörper genau die Menge an Heizwasser erhält, die er braucht – nicht mehr, nicht weniger.

Wie funktioniert das technisch?

Durch spezielle Einstellventile (z. B. voreinstellbare Thermostatventile) wird der Durchfluss an jedem Heizkörper individuell reguliert. Zusätzlich wird die Umwälzpumpe optimiert und der gesamte Wasserkreislauf angepasst werden. Das Ziel: ein ausgeglichener Druck- und Mengenfluss im gesamten System – bei möglichst niedriger Vorlauftemperatur.

Warum ist das so wichtig?

Ein korrekt abgeglichenes Heizsystem hat zahlreiche Vorteile:
– Gleichmäßige Wärmeverteilung in allen Räumen
– Reduzierter Energieverbrauch, da nicht „übersteuert“ werden muss
– Geringere Vorlauftemperaturen möglich – besonders wichtig bei Wärmepumpen
– Weniger Pumpenstromverbrauch
– Verlängerung der Lebensdauer der Anlage

Kurz gesagt: Ohne hydraulischen Abgleich verschenken Sie bares Geld und wertvolle Energie.

Voraussetzung: Heizlastberechnung


Bevor ein hydraulischer Abgleich durchgeführt wird, muss klar sein, wie viel Wärme jeder Raum tatsächlich benötigt. Diese sogenannte Heizlastberechnung berücksichtigt:
– Raumgröße und Nutzung
– Dämmstandard (Fenster, Wände, Decken)
– Lage im Gebäude (Eckzimmer, Nordseite, Innenraum)
– Gewünschte Raumtemperatur

Erst wenn die Heizlast feststeht, kann der benötigte Durchfluss für jeden Heizkörper berechnet und exakt eingestellt werden. Ohne diese Berechnung ist der Abgleich reine Schätzung – und damit ineffizient.

Ziel: Vorlauftemperatur absenken

Ein hydraulisch abgeglichenes System erlaubt es, die Vorlauftemperatur – also die Temperatur des vom Wärmeerzeuger ausgehenden Wassers – deutlich zu senken. Warum ist das wichtig?
– Niedrigere Vorlauftemperaturen bedeuten höhere Effizienz, insbesondere bei Wärmepumpen und Brennwertkesseln
– Sie machen Ihr Haus fit für erneuerbare Energien
– Sie reduzieren Verluste in den Rohrleitungen

In vielen Fällen kann die Vorlauftemperatur nach einem fachgerechten Abgleich um 10–15 °C gesenkt werden – bei gleichem Komfort.

Fazit: Abgleichen statt Nachregeln


Wenn einzelne Räume überheizen und andere kalt bleiben, liegt das fast nie am Kessel – sondern am fehlenden Abgleich. Lassen Sie Ihre Anlage professionell berechnen und einstellen – nicht nur bei Sanierungen, sondern auch im Bestand.

Sie möchten wissen, ob Ihr System richtig eingestellt ist?
Ich unterstütze Sie mit einer fundierten Heizlastberechnung und einem hydraulischen Abgleich nach VdZ-Standard – herstellerunabhängig, sachverständig und zukunftssicher.

Fon 02203 80260
info@ferdinandschurz-sv.de


Kreditanstalt für Wiederaufbau
www.KfW.de

Vielleicht auch interessant:


Für die Kollegen aus dem Handwerk:

Nach oben scrollen