
Viele Mehrfamilienhäuser in Köln sind noch mit Gasetagenheizungen ausgestattet. Jede Wohnung verfügt über eine eigene Therme – einst als unkomplizierte Lösung geschätzt, heute energetisch überholt. Mit dem novellierten Gebäudeenergiegesetz (GEG) 2024 steht fest: Der schrittweise Ausstieg aus fossilen Heizsystemen ist beschlossen – und betrifft auch diese dezentralen Einzelheizungen. Die entscheidende Frage für Eigentümergemeinschaften und Hausverwaltungen lautet nun: Wie kann eine zukunftssichere, wirtschaftlich tragfähige Lösung aussehen?
Gasetagenheizungen vor dem Aus – welche Optionen bietet das GEG 2024?
Was das GEG 2024 konkret verlangt
Das GEG verpflichtet Eigentümer unter bestimmten Voraussetzungen zum Umstieg auf Heizsysteme mit einem Anteil von mindestens 65 % erneuerbarer Energie. Zwar dürfen bestehende Gasetagenheizungen noch weiter betrieben werden, doch, wenn das erste Gerät irreparabel defekt ist müssen Entscheidungen gefällt werden. Maximal 13 Jahre hat man Zeit die Beheizung des Gebäudes umzustellen.
Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um strategisch vorzugehen – mit Weitsicht, technischer Klarheit und wirtschaftlicher Vernunft.
Vier zukunftsfähige Alternativen zur Gasetagenheizung
1. Zentrale Wärmeerzeugung mit regenerativer Heizung (z. B. Luft-Wasser-Wärmepumpe)
Eine zentrale Heizungsanlage im Keller, gespeist durch eine Luft-Wasser-Wärmepumpe oder Pelletheizung, versorgt alle Wohneinheiten über ein gemeinsames Rohrnetz. Sie ist effizient, förderfähig und technisch bewährt – setzt aber eine gemeinsame Entscheidung in der Eigentümergemeinschaft voraus und bringt hohe Investitionen und bauliche Eingriffe mit sich. Hier kann man die Rohrleitungen eventuell durch die vorhandenen nicht mehr benötigten Abgaswege verlegen.
2. Anbindung an ein Fernwärmenetz
Falls verfügbar, ist Fernwärme eine einfache und wartungsarme Lösung. Die Wärmelieferung erfolgt durch einen Versorger, die Technik beschränkt sich im Haus auf einen Übergabepunkt. Allerdings ist Fernwärme nur in bestimmten Regionen verfügbar und die langfristige Preisbindung kann wirtschaftlich kritisch sein. Der Umstieg ist zudem nur dort sinnvoll, wo die Versorgung als dauerhaft klimaneutral gesichert ist. Auch hier muss die Heizanlage zentralisiert werden.
3. Eine relativ neue Option ist die Dezentrale Luft-Wasser-Wärmepumpe in der Wohnung
Diese moderne Variante ersetzt die Gastherme direkt in der Wohnung. Ein kompaktes Innengerät mit integriertem Warmwasserspeicher wird anstelle der alten Therme montiert, eine kleine Außeneinheit entzieht der Umgebungsluft die Wärme. Die Wärmeabgabe erfolgt über vorhandene Heizkörper oder eine Fußbodenheizung. Ideal ist diese Lösung für Eigentumswohnungen oder Objekte, in denen keine Einigung auf eine zentrale Heizung möglich ist. Sie erlaubt eine schrittweise Sanierung je nach Bedarf oder Mieterwechsel.
4. Luft-Luft-Wärmepumpe (Splitgerät)
Diese Geräte – ursprünglich aus der Klimatechnik stammend – nutzen Außenluft zum direkten Erwärmen der Raumluft. Sie sind besonders kompakt, benötigen kein Wasserrohrnetz und können zusätzlich kühlen. Allerdings liefern sie keine Warmwasserbereitung und sind nur für gut gedämmte Wohnungen mit offenem Grundriss geeignet. Die Geräte arbeiten invertergesteuert, sind geräuscharm und besonders für kleine Eigentumswohnungen oder sanierte Altbauten eine pragmatische Übergangslösung.
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Fazit: Systemwahl nach Gebäude und Eigentümerstruktur
Die Entscheidung für ein Heizungssystem hängt maßgeblich von der baulichen Substanz, dem Sanierungsstand, der Verfügbarkeit von Versorgungsinfrastruktur sowie der Entscheidungsfähigkeit innerhalb der Eigentümergemeinschaft ab. Zentrale Systeme lohnen sich dort, wo gemeinsames Handeln möglich ist und langfristige Wirtschaftlichkeit im Vordergrund steht. Fernwärme ist ideal, wenn sie lokal verfügbar und tatsächlich klimaneutral ist. Dezentrale Luft-Wasser-Wärmepumpen bieten eine flexible Lösung für Einzelmodernisierung – technisch anspruchsvoller, aber zukunftsfähig. Luft-Luft-Systeme sind eine pragmatische, günstige Zwischenlösung – aber nur dort sinnvoll, wo Wohnfläche und Dämmung dies zulassen.
Ihr nächster Schritt: objektive Bewertung und Förderstrategie
Ich unterstütze Sie Energieeffizienzexperte und ? als öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger bei der technischen Prüfung, der Systemauswahl sowie der Förderberatung nach BEG. Ziel ist eine wirtschaftlich tragfähige, rechtssichere und langfristig funktionierende Heizlösung – abgestimmt auf Ihre Immobilie.
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Fon 02203 80260
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