CO₂-Preis: Wegweiser für Hausbesitzer

CO₂-Preis: Wegweiser für Hausbesitzer


Der CO₂-Preis betrifft inzwischen fast jeden Haushalt – sei es über Heizöl, Erdgas oder den Spritpreis. Aktuell steigen die Kosten schrittweise, doch ab 2027 ändert sich das System grundlegend. Für Hausbesitzer und Vermieter ist jetzt der richtige Zeitpunkt, sich mit den kommenden Veränderungen auseinanderzusetzen – und rechtzeitig gegenzusteuern.

Was bis 2027 Hausbesitzer zukommt – und wie Sie jetzt richtig handeln


CO₂-Bepreisung: Was bisher galt – und was 2027 kommt


Seit 2021 gilt in Deutschland eine fester CO₂-Preis auf fossile Brennstoffe wie Heizöl, Erdgas und Diesel. Der Preis stieg schrittweise – aktuell liegt er bei 45 Euro pro Tonne CO₂ (Stand 2025). Das bedeutet: Wer mit Öl oder Gas heizt, zahlt indirekt über den Brennstoffpreis eine Art Klimasteuer.

Ab 2027 soll dieser Preis nicht mehr staatlich festgelegt, sondern durch den Markt bestimmt werden – über ein sogenanntes Emissionshandelssystem (ETS II) für den Gebäudesektor. Die Folge: Der Preis kann stark schwanken – und deutlich steigen, wenn die Nachfrage nach fossilen Brennstoffen nicht schnell genug sinkt.

Schätzungen gehen davon aus, dass der Preis auf 100 bis 200 Euro pro Tonne CO₂ klettern könnte – was massive Mehrkosten für Eigentümer bedeutet, die weiterhin auf fossile Heizsysteme setzen.

Was bedeutet das für Hausbesitzer konkret?

Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus mit Gasheizung entstehen heute CO₂-Kosten von etwa 250 bis 400 Euro pro Jahr. Ab 2027 könnten sich diese Kosten verdoppeln oder verdreifachen, wenn der Marktpreis entsprechend steigt. Das bedeutet:

– Langfristige Planungssicherheit sinkt
– Betriebskosten steigen
– Wertverlust für unsanierte Immobilien droht

Vor allem ältere, unsanierte Gebäude mit alten Heizkesseln werden zu Kostenfallen – und potenziell schwerer zu verkaufen oder zu vermieten sein.

Beispielrechnungen für typische Einfamilienhäuser

  • **Einfamilienhaus mit Gasheizung**

– Verbrauch: 20.000 kWh
– CO₂-Ausstoß: ca. 4.000 kg (4 t)
– CO₂-Kosten bei 150 €/t: 600 €/Jahr

  • **Einfamilienhaus mit Ölheizung**

– Verbrauch: 2.000 Liter
– CO₂-Ausstoß: ca. 5.200 kg (5,2 t)
– CO₂-Kosten bei 150 €/t: 780 €/Jahr

CO₂-Preis: Was gilt für Vermieter?


Seit 2023 gilt in Deutschland das Stufenmodell zur Aufteilung der CO₂-Kosten zwischen Vermietern und Mietern. Je schlechter die energetische Qualität eines Gebäudes, desto höher der Vermieteranteil an den CO₂-Kosten:

– In schlecht gedämmten Gebäuden: Vermieter zahlen bis zu 95 % der CO₂-Kosten.
– Nur in sehr effizienten Gebäuden dürfen die CO₂-Kosten vollständig auf den Mieter umgelegt werden.

Das heißt: Energetische Sanierung lohnt sich auch wirtschaftlich – denn nur so lassen sich steigende CO₂-Kosten und finanzielle Belastungen dauerhaft vermeiden.

Beispielrechnungen für typische Mehrfamilienhäuser

  • **Mehrfamilienhaus (6 WE) mit Gaszentralheizung**

– Verbrauch: 60.000 kWh
– CO₂-Ausstoß: ca. 12.000 kg (12 t)
– CO₂-Kosten bei 150 €/t: 1.800 €/Jahr (65 % Vermieteranteil: 1.170 €)

  • **Mehrfamilienhaus (6 WE) mit Ölheizung**

– Verbrauch: 6.000 Liter
– CO₂-Ausstoß: ca. 15.600 kg (15,6 t)
– CO₂-Preis bei 150 €/t: 2.340 €/Jahr (75 % Vermieteranteil: 1.755 €)

Welche Alternativen gibt es – und wie sieht der Markt aus?

Die gute Nachricht: Es gibt zahlreiche förderfähige und praxiserprobte Alternativen zur fossilen Heizung. Eine Marktübersicht:

– Wärmepumpe: Ideal für gut gedämmte Gebäude oder im Rahmen einer Sanierung. Nutzt Umweltwärme und erreicht hohe Effizienz. Staatlich gefördert mit bis zu 70 % Zuschuss.
– Holzpelletheizung: Sinnvoll im ländlichen Raum oder bei hohem Wärmebedarf. Klimaneutral, aber mit höherem Platzbedarf und Wartungsaufwand.
– Hybridheizung: Kombination aus z. B. Gasheizung und Wärmepumpe. Übergangslösung, aber mittelfristig nur sinnvoll bei klarer Ausstiegsstrategie aus dem fossilen Anteil.
– Fernwärme: Wenn verfügbar, oft effizient und klimafreundlich – je nach Herkunft der Wärme.

Förderprogramme und Beratung

Wer umsteigt, kann von umfangreichen staatlichen Förderungen profitieren – etwa über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Die Förderung kann mit einem individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) kombiniert werden, um zusätzliche Boni zu erhalten.

Eine unabhängige Energieberatung zeigt, welche Maßnahmen sich für Ihre Immobilie lohnen – technisch, wirtschaftlich und förderfähig.

Fazit: Jetzt handeln lohnt sich doppelt

Ab 2027 wird der CO₂-Preis zur echten Kostenfalle für Hausbesitzer, die noch auf fossile Heizsysteme setzen. Wer jetzt in effiziente und erneuerbare Heiztechnik investiert, sichert sich:

– Langfristige Preisstabilität
– Wertsteigerung der Immobilie
– Fördermittel vom Staat
– Klimafreundliche Wärmeversorgung

Sie möchten wissen, wie Sie Ihre Immobilie fit für die CO₂-Zukunft machen? Ich unterstütze Sie als unabhängiger Sachverständiger mit fundierter Beratung, individueller Auslegung und Fördermittelbegleitung – ob für das Eigenheim, als Vermieter oder in der WEG.

Weitere Informationen:

Bundesförderung für Energieberatung
www.bafa.de

Kreditanstalt für Wiederaufbau
www.kfw.de

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